Die Martinskirche in Schiffdorf

                       


Etwa aus dem Jahre 1235 stammt die kleine Martinskirche in Schiffdorf, die wohl die älteste Backsteinkirche an der Unterweser ist. Das Schiff besteht aus zwei nebeneinander liegenden Quadraten mit der Seitenlänge von 7,80 m. Daran schließt sich auf der Ostseite ein tiefer rechteckiger Chor an. Auf der Westseite ist der quer zum Schiff stehende, nur vom Kircheninnern zu betretende Turm angebaut. An der Nord- und Südseite des Turms von außen angebrachte Stützpfeiler geben dem Turm, der sich Ende des 17. Jh. mit breiten Rissen von der Westseite der Kirche gelöst hatte, den notwendigen Halt. Die Uhr und die Glockenstube sind über eine äußere gusseiserne Treppe zu erreichen. Als Windfahne drehen sich auf dem Turm ein Kreuz und eine Kugel mit einem vergoldeten Schiff.

Beim Betreten des Gotteshauses fällt sofort der dreiflügelige Passionsaltar auf, der wahrscheinlich aus dem 15. Jh. stammt. Inhaltlich gehört er in die Reihe der großen Passionsaltäre.
Drei Bildreihen (18 Bilder) sind übereinander angeordnet, eine Besonderheit im Elbe-Weser-Dreieck. In den 18 Bildern ist die Leidensgeschichte Jesu dargestellt, dazu in der Mitte ein großes Relief mit der Kreuzigung. Hierbei sind die einzelnen Darstellungen qualitativ recht unterschiedlich gearbeitet. Der Altartisch wurde 1955 neu aufgemauert. Die Tischplatte besteht aus einem überarbeiteten alten Grabstein.

Zu den weiteren besonders sehenswerten und wertvollen Teilen des Inventars gehören ein vermutlich im 15. Jh. gefertigtes Kruzifix (Triumphkreuz), die 1659 von Tischlermeister Prigge (Bremerhaven) geschaffene Kanzel mit vier eingelegten farbigen Bildern von Propheten, die Priechen im Chor sowie Abendmahlskelche von 1630 / 1701 und Taufgeräte von 1716 (ständige Leihgaben, die benutzt werden).

Von den Glocken stammt eine aus dem Jahre 1635, eine von 1701, zwei aus dem Jahr 1961.
 

 

 

 



 

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